Douglas Davis
Archiv
Douglas Davis (*1933, Washington, D.C.–2024, New York City) war Performance- und Medienkünstler sowie Kunstkritiker.
Als Kunsttheoretiker und -kritiker, spezialisiert auf Architektur, Fotografie und Video, veröffentlichte er zahlreiche Beiträge in renommierten Magazinen wie Art in America, Artforum, Village Voice und Newsweek (1969–1988). Darüber hinaus war er Autor zahlreicher Publikationen.
Mit seinen Performances verfolgte Davis das Ziel, die passive Zuschauerrolle aufzubrechen und neue Technologien als Werkzeuge für eine interaktive, global vernetzte Kunstpraxis zu nutzen. Er wollte die einseitige Kommunikation traditioneller Medien durch persönliche, partizipative Interaktionen ersetzen und damit eine unmittelbare Verbindung zwischen Künstler und Publikum schaffen.
Die Teilnahme an der documenta 6 im Jahr 1977 in Kassel zählt zu den entscheidensten Momenten seiner künstlerischen Laufbahn. Im Rahmen der ersten Live-Satellitenübertragung des deutschen Fernsehens präsentierte Davis, neben Performances von Charlotte Moorman und Nam June Paik sowie Joseph Beuys, seine Arbeit The Last Nine Minutes, die live aus Caracas, Venezuela gesendet wurde.
Neben zahlreichen videobasierten Arbeiten in seinem Oeuvre gehörte Davis zu den ersten Künstler:innen, die das Internet als künstlerische Plattform nutzten. Ein herausragendes Beispiel dafür ist The World’s First Collaborative Sentence (1994), eine fortlaufende, interaktive Online-Performance in Text und Bild. Das Projekt wurde von der Lehman College Art Gallery (Bronx, N.Y.) und der City University of New York in Auftrag gegeben. Besucher:innen konnten eigene Beiträge zu einem nie endenden Satz hinzufügen – bis Anfang 2000 waren es über 200.000 Beiträge, aufgeteilt in 21 Kapitel, in zahlreichen Sprachen und ergänzt durch eine große Vielfalt an Bildern und Grafiken.
Seit 2024 befindet sich das Douglas Davis Archiv am ZKM | Karlsruhe. Es umfasst ca. 10 laufende Meter Archivunterlagen (im nicht bearbeitenden Zustand) sowie Video- und Audiobänder. Zahlreiche Unterlagen, Typoskripte und Manuskripte, Korrespondenzen, Skizzen, Fotografien und Ephemera, die im Nachlass vorhanden sind, erlauben einen umfassenden Blick in die künstlerische und theoretische Produktion von Davis.
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